Das karibische Tiefland

Rio Dulce / Fuerte San Felipe

Rio Dulce

Quelle: Inguat

Der Fluss Río Dulce (übersetzt “Süßer Fluss”) befindet sich gänzlich im Department Izabal. Der Fluss beginnt an der Mündung des Sees Izabal, wo die Festung “Fuerte San Felipe” liegt. Aufgabe dieser historisch bedeutsamen Festung aus kolonialen Tagen war es, den Eingang zum See und damit zum Landesinneren vor Piratenüberfällen zu schützen.

Auf einer Flussfahrt zum karibischen Ort Livingston kann die üppige Vegetation und Vielfalt exotischer Vögel genossen werden. Besonders beeindruckend sind die Seerosenfelder und Mangrovenwälder, aber auch immer wieder am Fluss auftauchende Häuser der lokalen Mayabevölkerung, welche hier ihr Leben vor allem durch Subsistenzwirtschaft bestreiten. Ehe die Flussmündung zum Karibischen Meer erreicht wird, bietet sich ein weiteres beeindruckendes Naturspektakel: Die Fahrt durch den Canyon des Río Dulce. An der Amatique Bucht und somit der Karibik angekommen, befindet sich das karibische Dorf Livingston.

Livingston

Livingston

Quelle: Inguat

Livingston ist ein Ort an der Mündung des Río Dulces, am Golf von Honduras gelegen. Er ist bekannt für seinen ungewöhnlichen Kulturen-Mix aus Garífunas, Afro-Kariben, Maya und Ladino. Die Garífunas sind eine wenigen Kulturen in Guatemala, welche nicht von den Mayas abstammt. Die UNESCO nahm die Garífuna-Kultur 2008 aufgrund ihrer Einzigartigkeit in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit auf.

In dem Ort ist die Maya-Sprache Q'eqchi' wird wie die Garífuna-Sprache verbreitet. Es gibt ebenfalls Schulen, die Englisch und Garífuna unterrichten.

Livingston wurde nach dem amerikanischen Juristen und Politiker Edward Livingston benannt, der die Livingston Codes verfasst hat. Diese bildeten die Grundlage für ein Strafgesetzbuch der Vereinigten Provinzen Zentralamerikas Ende des 19. Jahrhunderts.

Quiriguá

Quiriguá

Quelle: Inguat

Quiriguá ist eine antike Maya-Stätte inmitten einer riesigen Bananenplantage gelegen. Die Stätte erstreckt sich über ca. 3 qkm entlang des Motagua-Flusses mit einem Zeremonie-Zentrum über 1 qkm vom nördlichen Ufer. Während der klassischen Maya-Periode (200 – 900 n.Chr.) lag Quiriguá an einer Kreuzung von mehreren wichtigen Handelswegen. Somit wurde es zu einem bedeutenden Handelszentrum, welche Waren zwischen Copán, der Karibik, dem Hochland und dem Petén koordinierte.

Der Wert der Stätte rührt von den hohen, gigantischen Stelen aus braunem Sandstein und den sogenannten ‘Zoomorphen’, riesigen Sandsteinblöcken, welche rundum mit Reliefarbeiten bedeckt sind, her. Die Geschichte dieser Mayastätte ist eng mit derjenigen von Copán verbunden. So stand Quiriguá bis zum 8.Jh. unter der Kontrolle der Herrscher Copáns. Die größte Stele (E) weist eine Höhe von 10,60 Meter auf und wiegt an die 60,000 kg. Interessant ist auch die Stele C, auf der sich die Erschaffung des Universums in der Vorstellung der Maya nachvollziehen lässt, welche für die Maya im Jahr 3114 v. Chr. unserer Zeitrechnung lag.